Kunst und Müll
Ungewöhnliche Kombination von Kunst und Müll erhöht die Aufmerksamkeit
Warum macht dies ein öffentliches Entsorgungsunternehmen? Es hat mehrere Gründe:
1. Eine Großanlage, wie das MHKW Ludwigshafen, welches mitten in der Stadt steht, muss stets dafür sorgen, dass sie „gut aussieht“. Eine moderne Fassadengestaltung, wie jetzt an der Nordfassade des MHKW (Bgm.-Grünzweig-Straße) trägt dazu bei, dass das MHKW auch so aussieht, wie es technisch im Inneren der Anlage zugeht: modern, sauber, eben „tip top“ und dass das MHKW kein „Schmuddel-Image“ hat, sondern High Tec für die Umwelt ist. Der bunte – schon vom Müllbunker bekannte (und zweifach mit dem Deutschen Fassadenpreis prämierte!) Farbverlauf zeigt von unten nach oben, was in der Anlage geschieht: Von der (roten) Glut über die (gelbe) Flamme zum (violetten) Rauchgas der Verbrennung. Dieses verlässt schließlich gereinigt die Anlage und es verbleibt saubere (blaue) Luft. Auf diesem farbenfrohen Untergrund stehen Eigenschaftswörter, die beschreiben, wie die GML ihre Aufgaben erledigt: sicher, sauber, effizient, klimaschonend, transparent, wirtschaftlich, nachhaltig!
2. Mit Hilfe der Kunst zeigen uns Jugendliche, dass Müll nicht Wertloses ist, sondern, dass man mit ihm noch etwas tun kann. Müll ist eine Ressource! Im Rahmen des Kunstworkshops „Trash – Alles nur Müll?“ im Einkaufszentrum Rheingalerie in Ludwigshafen entstanden vom 28. Juni bis 01. Juli 2017 aus Wertstoffen Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Mode oder ein Tisch. Die Aktion fand in Kooperation mit der Rheingalerie, dem Kunstverein Ludwigshafen und der Jugendkunstschule unARTig sowie der städtischen Abfallberatung und dem Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) statt.
Diese Kunstaktion kann auch bei youtube angesehen werden: Filmausschnitt von Minute 1:58 bis 4:02 (Beitrag von OK Ludwigshafen, Michelle Schoreit) und als detaillierter Film zum gesamten Projekt von Joshua Sandors vom Theodor-Heuss-Gymnasium.
3. Und im Rahmen des Kinderworkshops „WERTVOLL“ im Freilandklassenzimmer der GML entstand vom 05. bis 07. Juli 2017 aus Wertstoffen Kunst, z.B. phantasievolle Roboter. Der Workshop fand im Rahmen des Kinder-Zukunftsdiploms mit der Initiative Lokale Agenda 21 (ILA) Ludwigshafen e.V., dem Kunstverein Ludwigshafen und der Jugendkunstschule unARTig sowie dem Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) statt.
4. Und ein so schönes Gebäude, wie die denkmalgeschützte LUCATION - Ehemaliges Hallenbad Nord in Ludwigshafen stellt die GML gerne der Kunst für Veranstaltungen zur Verfügung, weil das öffentliche Unternehmen GML sich als Teil einer interaktiven Gesellschaft versteht. Am 01. Juli 2017 fand in der LUCATION Ehemaliges Hallenbad Nord z.B. die lecture performance „Episode I – III“ statt. Die Veranstalterin Julia Katharina Thiemann hatte fünf junge Künstler nach Ludwigshafen geholt. Sie zeigten künstlerisch inszenierte Vorträge, die auch bei youtube angeschaut werden können: Filmausschnitt von Minute 0:52 bis 1:22 (Kurzbeitrag von OK Ludwigshafen) und Film-01, Film-02 sowie Film-03 (ausführliche Beiträge zu jeder der drei lecture performances von OK Ludwigshafen, Björn Bretschneider).
Kunst und Müll – ein zwar ungleiches Paar, wie „Die Schöne und das Biest“! Aber eines, welches die Aufmerksamkeit erzeugt, damit die Menschen hinschauen und sich mit Umweltthemen, wie Abfallvermeidung und Recycling beschäftigen.
Übrigens: Vom 10. bis 30. September 2017 findet in der LUCATION Ehem. Hallenbad Nord eine Fotoausstellung der WOW ART LU statt. Die GML ist Gastgeberin für das CLEAN RIVER PROJECT, welches sich dem Thema„Abfallverunreinigung in Flüssen und Meeren“ widmet: „Weltweit werden jährlich über 280 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, davon 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland. Plastikprodukte begleiten uns überall im Alltag, sie sind stabil, leicht, hygienisch und praktisch. Wenn sie jedoch ausgedient haben, landet ein Großteil dort, wo er nichts verloren hat: Mehrere Millionen Tonnen Plastik mitsamt den enthaltenen Giftstoffen schwimmen in Flüssen, Seen und Meeren. Mit verheerenden Folgen für Umwelt, Ökosysteme und Menschen. Mit dem Projekt CLEAN RIVER PROJECT macht Stephan Horch, Fotodesigner und -künstler sowie Freizeitpaddler mittels Fotokunst auf den zunehmenden Plastikmüll in Flüssen aufmerksam. Wann immer Stephan Horch mit seinem Kajak unterwegs ist, sammelt er den an ihm vorbeischwimmenden Müll ein. Bevor er ihn jedoch an Land ordnungsgemäß entsorgt, werden die Fundstücke visuell in Szene gesetzt und fotografiert.“ (zitiert aus: CLEAN RIVER PROJECT). Der Eintritt ist natürlich frei; die Öffnungszeiten sind:
Sonntag, den 10.09.: Eröffnung am Tag des offenen Denkmals von 10 - 14 Uhr
Freitag, den 15.09.: Ausstellung von 17 - 20 Uhr
Samstag, den 16.09.: Ausstellung von 14 - 18 Uhr
Sonntag, den 17.09.: Ausstellung von 14 - 18 Uhr
Freitag, den 22.09.: Ausstellung von 17 - 20 Uhr
Samstag, den 23.09.: Ausstellung im Rahmen der „Langen Nacht der Fotografie von OFF/FOTO“ von 18 - 22 Uhr
Sonntag, den 24.09.: Ausstellung und Finisage mit Vortrag von Stephan Horch und abschließendem catering von 14 - 18 Uhr
Samstag, den 30.09.: Tag der offenen Tür am MHKW, parallel Ausstellung von 10 - 17 Uhr
Wichtig: Der Eingang zur LUCATION Ehem. Hallenbad Nord befindet sich in der Erzberger Straße 12 und nicht in der Pettenkoferstraße beim „Freischwimmer“ der TWL.