
Wieder Turmfalken am Müllheizkraftwerk
Falkenhorst nun per webcam einsehbar
Wieder einmal hat ein Turmfalken-Paar den Horst an der Fassade des Müllheizkraftwerks in etwa 40 Meter Höhe bezogen. Von der Bürgermeister-Grünzweig-Straße bzw. Industriestraße aus ist der Horst als brauner Kasten an der grauen Fassade gut zu erkennen. Von diesem Sitz aus jagen die Turmfalken und zerlegen ihre Beute, wie auf den Vorjahres-Fotos unter: https://www.gml-ludwigshafen.de/falkenhorst zu sehen ist.
Der ORBEA-Vorsitzende Klaus Eisele freut sich mit GML-Geschäftsführer Dr. Thomas Grommes über den ORBEA-Falkenhorst an dieser Stelle und dass Naturschutz und der Betrieb von Industrieanlagen, wie dem Müllheizkraftwerk kein Widerspruch sind. Der ORBEA-Falkenhorst geht auf die Initiative von Franz Stalla zurück.
ORBEA ist der 1960 gegründete „Ornithologische Arbeitskreis an der Volkshochschule Ludwigshafen“ (https://www.vhs-lu.de/fachbereiche/mensch-gesellschaft-politik/naturschutz/). Sie ist die älteste Naturschutzgruppe in Ludwigshafen und feiert dieses Jahr ihr 60jähriges! ORBEA ist zugleich die Abkürzung für ornithologische Beobachtungsstation Oberrhein. Diese Station befindet sich im Maudacher Bruch, wo auch Vogelexkursionen angeboten werden. Der Arbeitskreis hat sie 1968 errichtet und betreut in und um Ludwigshafen rund 1.000 künstliche Nisthöhlen für Baumhöhlen-Bewohner sowie 600 Mehlschwalben-Nester. ORBEA hat auch initiiert, dass ca. 700 Nisthöhlen für Gebäudebrüter (Fledermäuse und Vögel) bei Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden installiert wurde.
Damit sich Jeder einen guten Eindruck vom Leben der Mitbewohner des Gemeinschafts-Müllheizkraftwerks Ludwigshafen machen kann, gibt es ab sofort eine Live-Webcam, die unter https://www.gml-ludwigshafen.de/falkenhorst-webcam erreichbar ist (Achtung: die Live-Kamerabilder können in Browsern, wie Edge, Chrome oder Firefox geöffnet werden; im Internet Explorer dagegen leider nicht).
Für Beobachtungen über die Live-Webcam muss man – wie immer bei Naturbeobachtungen – Geduld mitbringen. Man sieht z.B. aktuell, dass jeweils einer der Turmfalken im Horst brütet (während der andere jagt). Von dem brütenden Turmfalken sieht man meist nur regungslose Schwanzfedern; er bewegt sich wenig. Wenn man als Beobachter etwas Glück hat, kann man aber beobachten, wenn der zweite Turmfalke mit Beute zurückkommt.
Richtig „Leben“ wird es geben, wenn die jungen Turmfalken geschlüpft sind. Damit ist in der ersten Maihälfte zu rechnen.
Foto: Martin H. Hartmann